Nischenseiten sind eine tolle Möglichkeit um online passives Einkommen zu erwirtschaften. Damit Du aber auch weißt, ob es sich lohnt in eine Nische Zeit und Arbeit zu investieren musst Du diese Nische analysieren.
In diesem Artikel zeige ich dir anhand des Beispiels “Gewächshaus“, wie Du das als Anfänger am besten machst, ohne dich dabei in Tabellen und Zahlen komplett zu verlieren.
Warum ist es so wichtig eine Nische zuerst zu analysieren
Ganz egal ob Du eine Nischenseite oder einen Blog starten möchtest, um damit Geld zu verdienen, muss die Nische 3 Kriterien erfüllen:
- Suchvolumen
- Konkurrenz
- Finanzielles Potenzial
Das Suchvolumen
Brauchst Du um genügend Traffic, also Besucher, auf deine Seite zu bekommen. Ohne Traffic wirst Du mit deiner Seite kein Geld verdienen und ziemlich schnell frustriert aufgeben. Damit Du organischen Traffic, also Traffic für den Du nur sehr wenig machen musst, bekommst ist die Auswahl der richtigen Keywords das A & O.
Die Konkurrenz
Zu kennen ist deshalb wichtig, dass Du beurteilen kannst ob Du überhaupt eine realistische Chance hast bei Google gut zu ranken. Gerade als Anfänger wird es dir schwer fallen erfahrene Marketer im Ranking zu schlagen und mit einer Webseite die in den Suchergebnissen auf der 25. Seite angezeigt wird, wirst Du kein Geld verdienen können.
Und dann ist da noch das finanzielle Potenzial
Egal wie viel Traffic Du generierst und wie gering die Konkurrenz ist, wenn Du dich für eine Nische entscheidest in der die Besucher nichts kaufen, oder es einfach keine Produkte gibt, die Du bewerben kannst wirst Du ebenfalls kein Geld verdienen. Gerade bei Blogs ist das finanzielle Potenzial ein sehr wichtiger Aspekt, da Du viel Zeit in das Erstellen von Inhalten investierst.
Bei einer Nischenseite die Du einmal erstellst und die dann nur noch wenig Zeitaufwand benötigt um sie am Laufen zu halten, ist es nicht schlimm wenn sich eine Seite einmal “nur“ selbst finanziert.
Allerdings solltest Du gerade bei den ersten Nischenseiten die Du erstellst darauf achten, dass sie profitabel sind. Denn Du möchtest ja nicht jede weitere Nischenseite wieder selber vorfinanzieren. Auch wenn sich die Kosten für das Hosting in Grenzen halten.
Später kannst Du dann auch einmal eine Nischenseite erstellen die Du nur nach den Analyseergebnissen nicht erstellen würdest. Ich experimentiere mit solchen Dingen immer gerne etwas herum, dabei geht es auch nicht darum etwas zu verdienen, sondern die Auswirkungen unter verschiedenen Kriterien zu kennen.
Mit der Analyse der Nische stellst Du sicher, dass diese 3 Punkte erfüllt sind und Du nicht Zeit mit einem Projekt verschwendest, das Dich nicht weiter bringt.
Keywords finden und richtig beurteilen
Keywords findest Du für jede Nische mehr als genug. Wichtig ist, dass Du aus den gefundenen Keywords die richtigen auswählst.
Ich nutze zum analysieren der Keywords Ubersuggest, der Klassiker ist wahrscheinlich der Google Keywordplaner, aber um den zu nutzen muss man eine Kreditkartennummer angeben.
Mit den Ergebnissen die Ubersuggest liefert bin ich bisher zufrieden, daher sehe ich keinen Grund das zu ändern.
Bei den Keywords unterscheiden wir zwischen short-tail & long-tail Keywords. Short-tail Keywords bestehen aus nur einem Wort, während long-tail Keywords aus 2 oder mehr Wörtern bestehen.
Du solltest immer long-tail Keywords verwenden, da Du so die Zielgruppe eingrenzen kannst.
Bei der Keywordanalyse gehst Du dann so vor:
Zuerst gibst Du das short-tail Keyword ein:

Neben dem Suchvolumen von 90.500 Suchanfragen pro Monat werden noch die Werte für den SEO Schwierigkeitsgrad, die geschätzte Konkurrenz für die bezahlte Suche und die Kosten pro Klick für bezahlte Werbung angezeigt.
Zur Erklärung:
Das monatliche Suchvolumen ist selbsterklärend.
Der SEO Schwierigkeitsgrad ist die geschätzte Konkurrenz in der organischen Suche, je höher der Wert auf einer Skala von 1-100 ist, umso schwerer ist es für das Keyword zu ranken.
Die geschätzte Konkurrenz für die bezahlte Suche ist ein Wert den ich nicht wirklich beachte, da ich für Nischenseiten keine Google-Ads Kampagnen schalte.
Die Kosten pro Klick sind da schon wieder weit interessanter. Diesen Wert musst Du mit zweierlei Maß bewerten. Bei Nischenseiten, die mit Affiliate-Marketing die Hauptumsätze machen, habe ich gelernt, dass die Seite bei einem niedrigen Wert bis etwa 0,60€ recht schnell in den Rankings nach oben klettert. Das hat sich bei meinen Nischenseiten dann auch bestätigt und funktioniert gut für mich.
Bei einem Blog bei dem Du planst deine Umsätze mit Werbung über Google-AdSense zu machen gilt, je höher die Klickkosten umso mehr Umsatz machst Du pro Klick.
Warum Du das short-tail Keyword zuerst eingeben solltest:

Unter dem short-tail Keyword liefert dir Ubersuggest weitere Keyword-Ideen mit denen Du arbeiten kannst. Hier findest Du vor allem long-tail Keywords aus meistens 2 oder 3 Wörtern.
In unserem Fall sind die gelieferten Keyword-Ideen durchaus brauchbar und Wir werden die ersten 6 angezeigten analysieren und im besten Fall auch verwenden.
Mehr Keyword-Ideen finden:
Es gibt durchaus auch Keywords wo die Ideen nicht berauschend sind. In diesem Fall kannst Du entweder long-tail Keywords die dir einfallen eingeben oder dir weitere Keyword-Ideen mit dem Keywordshitter suchen. Den Shitter verwende ich immer dann, wenn ich eine Nische in einem Bereich analysiere in dem ich wenig Erfahrung habe.
Das Tool ist kostenlos und denkbar einfach zu bedienen. Du gibst einfach das short-tail Keyword ein und klickst auf Start Job.
Der Shitter listet dir dann long-tail Keywords auf. Ich empfehle dir das Auflisten zu stoppen, wenn Du siehst, dass die Keywords nicht mehr relevant sind.

Die erhaltenen Keywords kopierst Du dir dann in eine Textdatei und filterst sie. Unbrauchbare kannst Du direkt wieder löschen, die brauchbaren markierst Du dir so, dass Du sie nach geschätzter Relevanz analysieren kannst.

Die grünen Keywords analysierst Du zuerst, dann die gelben und dann eventuell den Rest. Das markieren ist deshalb wichtig, da Du bei der kostenlosen Version von Ubersuggest nur eine begrenzte Anzahl an Keywords an einem Tag analysieren kannst.
Die Anzahl ist aber so hoch, dass ich erst einmal nicht alles geschafft habe und da habe ich Ideen für YouTube Videos im Kochbereich analysiert.
Zu den Keywords schreibst Du dir am besten gleich das Suchvolumen, den SEO Difficulty und die PPC Kosten dazu. Das übertragen in eine Tabelle erspare ich mir in dem meisten Fällen, da ich auch ohne gut zu recht komme, es kann aber bei Nischen mit vielen guten Keywords durchaus hilfreich sein.
Die Keywords für unser Beispiel:

Mit „Gewächshaus kaufen“ kommt Traffic mit einer Kaufintention auf die Seite.



Die 3 verschiedenen Bauarten sorgen für ein abwechslungsreiches Angebot und ergänzen sich gut.

Hat ein hohes Suchvolumen und die Preise sind geringer als bei den 3 Bauarten.


Bringt die Möglichkeit für wiederkehrende Einnahmen und Zusatzverkäufe.

Bringt die Möglichkeit eine andere Gruppe von Interessenten auf die Seite zu bringen, die sich dann vielleicht doch für ein Gewächshaus aus den anderen Kategorien entscheidet.

Frühbeete sind Gewächshäusern sehr ähnlich, sind aber in den meisten Fällen günstiger als kleine Gewächshäuser. Bietet den Besuchern eine günstige Alternative und bringt zusätzlichen, themenrelevanten Traffic.
Mit diesem Keywords würde ich die Nischenseite aufbauen, wobei ich mich zuerst auf die ersten 5 konzentrieren würde und die anderen 4 Kategorien erst erstellen würde, wenn die Seite schon online ist. Auch das Hauptkeyword, das dann auch in den Namen der Seite kommt solltest Du aus den ersten 5 auswählen. Dazu musst Du aber zuerst die Konkurrenz zu den einzelnen Keywords analysieren.
Konkurrenz in der Nische analysieren
Nachdem Du die passenden Keywords gefunden hast, analysierst Du deine Konkurrenz. Vernachlässige diesen Teil niemals wenn Du eine Nische analysierst. Die Konkurrenz in der Nische kann gerade als Anfänger der Tot für Deine Seite sein, da Du bei zu starker Konkurrenz im Ranking nicht nach oben kommst und somit kein Geld verdienst.
Du kannst aus der Analyse der Konkurrenz eine eigene Wissenschaft machen und etliche Werte zusammentragen und auswerten. Diese Vorgehensweise hat natürlich durchaus ihre Berechtigung, aber gerade als Anfänger solltest Du dich zum einen auf eine Nische konzentrieren, in der die Konkurrenz sehr gering ist bzw. nicht aus anderen Marketern besteht. Zum anderen solltest Du dich darauf konzentrieren anzufangen.
Die einfachste Methode die Konkurrenz in einer Nische zu analysieren sieht so aus:
Gibt das erste Keyword, dass Du für gut befunden hast in die Google-Suche ein und schau dir die ersten 5 bis 10 Seiten der Suchergebnisse an. Dabei suchst Du vor allem nach Seiten von anderen Marketern.

Die Top 4 Platzierungen sind ausschließlich Baumärkte und Shops. Das ist schon ein recht gutes Zeichen.


Die Domains bei denen nicht offensichtlich ist wer sie betreibt schaust Du dir genauer an.

Und auf Seite 5 der Suchergebnisse findet sich dann der erste Marketer. Solche Seiten erkennst Du meistens schon an der URL. Keyword + Ratgeber, Test, Preisvergleich und ähnliche sind in 9 von 10 Fällen Marketer.

Auf Seite 7 dann noch ein Marketer, der allerdings keine Konkurrenz für eine Nischenseite darstellt. Der Grund dafür ist der Aufbau der Seite, hier ist alles darauf ausgelegt Geld mit Klicks und bezahlter Werbung Geld zu verdienen. Außerdem hat die Seite kein SSL Zertifikat.
Also rein von der Anzahl der Konkurrenten wäre die Nische vielversprechend.
Im nächsten Schritt schaust Du dir die Konkurrenz genauer an:
Hierfür eignen sich sogenannte Backlinkchecker, ich habe hier das kostenlose Tool von Ahrefs benutzt, mit dem ich bisher die besten Erfahrungen gemacht habe.
Die Ergebnisse des Checks:

Der gibt das Domain Rating, die gefundenen Backlinks und die verweisenden Domains an. Das gute an diesem Backlinkchecker ist, dass Du direkt auf die Seite auf der der Backlink gesetzt ist klicken kannst und selber einen setzen kannst. Sinn macht das aber nur dann wenn die Seite im Vergleich zu ähnlichen Seiten in der Nische ein gutes Domainrating hat.
Wie Du siehst ist das Domainrating der Seite von dem Marketer sehr schlecht, was daran liegt, dass zwar viele Backlinks gesetzt wurden, dabei aber nicht auf die Qualität selbiger geachtet wurde. In wie weit das Domainrating relevant für das Ranking bei Google ist weiß wohl keiner so genau, die einen kommen zum Ergebnis, dass es sehr wohl Zusammenhänge gibt, andere verneinen das. Ich bin der Meinung, dass es Zusammenhänge gibt, da das Domainrating über das Backlinkprofil errechnet wird. Das Backlinks ein Faktor für das Ranking sind ist allgemein bekannt, es ist aber eben nur einer von vielen Faktoren die in das Ranking mit einfließen.
Herauslesen kannst Du aus demCheck, dass der Konkurrent ein schlechtes Domain Rating und dadurch auch ein schlechtes Backlinkprofil hat. Außerdem kennst Du die Seiten auf denen Backlinks gesetzt wurden und weißt auf welchen Seiten Du ebenfalls Backlinks setzen solltest.
Aber Achtung!! Das Ergebnis gilt nur für das eine Keyword, wenn Du die anderen Keywords analysierst wirst Du merken, dass die Seite für ähnliche Keywords weit besser rankt!!
So sieht Platz 1 aus:
Das Ergebnis der einen URL:

Das Ergebnis der Hornbach Domain:

Du siehst, dass die Hauptseite von Hornbach eine starke Domain ist, die Unterseite die in unserer Suche auf Platz 1 ist aber eher schwach, sie profitiert von der starken Hornbach Domain.
Fazit zur Konkurrenz-Analyse:
In unserem Beispiel haben Wir mit der ersten Analyse von Keyword und Konkurrenz schon einen Treffer gelandet. Du weißt jetzt, dass Du Gewächshaus kaufen als Hauptkeyword benutzen kannst, da die Konkurrenz zu dem Keyword sehr begrenzt ist und das Keyword wie bereits erwähnt, Traffic auf Deine Seite bringt der daran interessiert ist etwas zu kaufen.
Wenn die Konkurrenz hier stärker wäre, oder Du viele Hauptkeywords mit ähnlichem Traffic hast, solltest Du das so lange wiederholen bis Du Keywords mit viel Suchvolumen und wenig Konkurrenz gefunden hast.
Bei Gewächshaus Glas zum Beispiel ist die Konkurrenz schon weit höher, zwischen Seite 5 & 7 befinden sich 6 Marketer in den Suchergebnissen.
Wenn Du eine Nische analysierst, solltest Du also vor allem auf andere Marketer achten. Shops wie Amazon, Hornbach, Obi und Co. stellen dann kein Problem dar wenn Du SEO anwendest, ein gesundes Backlinkprofil aufbaust und deine Seite mit guten, einzigartigen Texten bestückst.
Finanzielles Potenzial der Nische analysieren
Zum Schluss musst Du das finanzielle Potential der Nische analysieren. Du weißt anhand der Suchanfragen bereits, dass es genügend Traffic gibt.
Der nächste Punkt den Du beachten musst, sind die verfügbaren Produkte und deren Preis. Zu den 5 Hauptkategorie Keywords gibt es viele Produkte in unterschiedlichen Preisspannen, hier ist somit für jeden Geldbeutel etwas dabei.
Gewächshaus Klein und Frühbeet sprechen die Interessenten an, die von Haus aus nicht viel Geld ausgeben möchten.
Bei Gewächshausfolie kannst Du wiederkehrende Käufer gewinnen, allerdings hält so eine Folie 2-3 Jahre. Damit ist der Ausdruck wiederkehrend hier mit Vorsicht zu genießen.
Gewächshaus Zubehör kann für Zusatzverkäufe sorgen.
Zusätzlich kannst Du noch Kategorien wie Saatgut, Substrat oder Mulch in die Seite integrieren.
Also grundsätzlich zeigt die Nischen- Analyse, dass die Nische finanzielles Potenzial hat.
Doch jetzt kommt das Aber:

Wie Du an dieser Jahresstatistik (wird in Ubersuggest angezeigt) zum Suchvolumen sehen kannst, schwanken die Suchanfragen im Jahresverlauf recht stark. Du musst also in dieser Nische damit rechnen, dass es Monate gibt in denen Du wenig bis keinen Umsatz machst.
Schlusswort
Es gibt sicher effektivere und auch genauere Methoden eine Nische zu analysieren. Vor allem dann, wenn Du kostenpflichtige Tools nutzt.
Aber gerade wenn Du am Anfang stehst und für das analysieren einer Nische kein Geld ausgeben möchtest ist die vorgestellte Methode empfehlenswert.
Ich selbst analysiere Nischen nach wie vor auf diesem Weg und bin mit den Ergebnissen zufrieden.
Wenn Du dazu Fragen hast, kannst Du sie gerne in die Kommentare schreiben.
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